Britta-Seb-ontour.de

15.08. - 31.08.2017 Peru

 

25.8. – 31.8.2017
Entlang der Kueste bis Camana, bergauf nach Arequipa und ueber den Colca-Canyon bis zur chilenischen Grenze nach Arica
(Sorry fuer die Formatierung, aber das Programm macht was es will)

 

Bis Atica laeuft es wie am Schnuerchen, etwas Gegenwind, aber wir kommen doch ganz gut voran. Die teilweise langweilige Fahrt versuessen wir uns mit der Entdeckung neuer Automarken: North-Benz, Dongfeng, Joylong, Baic, Changhe, Yuejin, Wings, Tory ... Warum die wohl nicht in Deutschland zugelassen sind?

Nach unserer Mittagspause fahren wir auf eine kilometerlange Fahrzeugschlange zu. Och nee, wir wollen einfach noch ein bisschen fahren und uns einen schoenen Stellplatz suchen.



Die LKWs sind groesstenteils schon verlassen. Wir fahren an der Riesenschlange vorbei bis zum ersten LKW und fragen den Polizisten, der dort steht: Erdrutsch. Die Strecke ist bekannt dafuer. Seit Ende Juli wird hier gebaggert und geschaufelt, um den Hang in den Griff zu bekommen. Es ist nun 15h und in drei Stunden soll die Baustelle wieder fuer den Verkehr geoeffnet werden. Er sagt wir sollen bis ans Ende der Schlange fahren und uns schoen einreihen. Machen wir natuerlich nicht – wir quetschen uns zwischen die verlassenen LKWs und ziehen uns zur Kaffeepause in unser Haeuschen zurueck. Puenktlich um 18h wird die Strasse geoeffnet und zusammen mit tausenden LKWs, Taxis, Minibussen schlaengeln wir uns zwischen Hang und Meer am Felsen entlang. Es geht sehr schleppend vorwaerts, ueberholen ist nur schwer moeglich und der langsamste LKW gibt das Tempo an. Unser geplantes Tagesziel erreichen wir nicht mehr. Wir brechen 75 km vorher ab, stellen uns auf eine Tankstelle und hoeren den vorbeirauschenden LKWs zu. Am naechsten Morgen begruesst uns der Tankstelleninhaber persoenlich. Er freut sich ueber unseren Besuch, bietet uns ein Bad und heisses Wasser an und dann klagt er uns sein Leid, was gleichzeitig das Leid des Landes ist – Korruption. Die Panamericana an der Kueste sei mit zwei Spuren zu schmal fuer die zehntausenden LKWs, die die Gueter taeglich transportieren. Das Land sei reich, aber das Geld wandere immer in die Taschen von Menschen, die in erster Linie an ihr eigenes Wohl denken und nicht an das der Peruaner.








Zum Mittagessen kommen wir in Arequipa an und finden einen Stellplatz im Hostal La Mercedes. Mit uns steht hier die beruehmte Tigerente, von der wir bisher nur gehoert haben. Es ist der T5 von Christian, Andrea und Franzi aus Duesseldorf. Sie sind ebenfalls ein Jahr in Suedamerika unterwegs.

Mit 1,3 Mio. Einwohnern ist Arequipa die zweitgroesste Stadt Perus und wirtschaftliches Zentrum des Suedens. Durch die Naehe der Stadt zu den Vulkanen Misti und Nevado Chachani werden taeglich bis zu 12 Erdbeben registriert (wir registrieren keins waehrend unseres Aufenthalts). Im Jahr 2000 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklaert.

Die Anfaenge der Besiedlung datieren auf die Jahre 8000 – 6000 v. Chr. Die erste bedeutende Kultur, die sich hier einfand, war die Wari-Kultur gefolgt von den Tiwanaku. 1350 erreichen die Inka die Stadt. Nach dem Einzug der Spanier 1537 entstand eine neue Stadt. Mit kolonialen Haeusern und Kirchen wurden die Gebaeude der Inka ueberbaut. Arequipa entwickelte sich ueber 400 Jahre hinweg zu einem architektonischen Glanzstueck.

Die „weisse Stadt“ gilt als eine der schoensten in Peru, was wir nur bestaetigen koennen. Ihr Spitzname leitet sich zum einen von dem viel genutzten hellen Sillargestein ab und andererseits von der Tatsache, dass nur „Weisse“ in der Innenstadt wohnen durften. Das „farbige“ Personal musste sich in den Aussenbezirken niederlassen.

Die Kathedrale aus Sillargestein beeindruckt mit 70 Fassadensaeulen und drei maechtigen Portalen. Sie entstand in ihrer heutigen Form im Jahr 1844, nachdem ein Brand die urspruengliche Kathedrale aus dem Jahr 1629 zerstoerte. Die Kanzel wurde aus Frankreich importiert, die Orgel aus Belgien und der Altar aus Italien.





 


Die Jesuitenkirche ist eine der aeltesten Kirchen in Arequipa, erbaut zwischen 1595 und 1698. Alle Erdbeben hat sie bisher schadlos ueberstanden.

 

Am naechsten Tag findet in der Innenstadt ein Oldtimer-treffen statt. Es gibt sie also doch: die Peruaner, die Wert auf ein schoenes gepflegtes Auto im Originalzustand legen. Und die Autos sind wirklich in einem 1A-Zustand und stehen denen in Deutschland in nichts nach.


Nach einem Marktbesuch, wo wir uns mit den letzten Souvenirs aus Peru eindecken, besuchen wir das ebenfalls von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklaerte Kloster Santa Catalina. Es zaehlt zu den drei groessten Kloestern Suedamerikas. Vor ein paar hundert Jahren war es ein Privileg im Kloster zu leben und hier ein besseres Leben zu haben als „draussen“. Der Nachwuchs im Kloster kam meist aus reichen Familien, unter denen es ueblich war, die zweite Tochter an Gott zu uebergeben. Mit der Zeit wurden die bestehenden drei Kloester der Stadt zu klein. 1559 entschied man sich dazu, einen ganzen Stadtteil zu ummauern und ihn fortan als Kloster zu nutzen. Hinter den Tuffmauern lebten ca. 200 Nonnen und ihre 400 Angestellten. Die Gesamtflaeche des Klosters betraegt mehr als 20 ha. Es gab Gaerten, Felder und ein Bewaesserungssystem was ein autarkes Leben moeglich machte. Die Lebenshaltungskosten im Kloster wurden weiterhin von den Familien getragen. Erst ab 1871 war die Aufnahme im Kloster kostenlos. Auf Wunsch der letzten 20 Nonnen oeffneten sich die Klostermauern 1970 der Oeffentlichkeit. 





Das Kloster ist eine Stadt in der Stadt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Der groesste Teil des Klosters wird als Museum genutzt und nur noch ein kleiner Teil dient als Wohnstaette der Nonnen, die heute moderner leben als damals. Wir bummeln den ganzen Nachmittag durch das Kloster – was eine schoene Atmosphaere in den engen Gassen zwischen den rot gestrichenen Haeusern.

 

Den Abend verbringen wir mit der Christian, Andrea und Franzi. Wir finden heraus, dass wir viele gemeinsame Reisebekanntschaften haben und so machen wir schon einen Termin fuer ein Treffen in Deutschland aus.

Unser Ziel am naechsten Tag ist der Colca-Canyon, eins der Peru-Highlights schlechthin. Die Schlucht ist gewaltiger als der Grand Canyon und an der tiefsten Stelle 4176m tief. In die  Haenge wurden 6000 ha Terrassenanlagen gebaut und damit ist der Canyon ein wichtiges Agrargebiet des Landes. Schon die Inka bauten hier u.a. Mais, Kartoffeln und Bohnen an. Die aeltesten Spuren einer menschlichen Besiedlung stammen von den Collagua (um Chr. Geburt). Als die Spanier den Canyon einnahmen, weil sie Silber- und Goldminen entdeckten, lebten hier ca. 60.000 Menschen.  Durch schwere Arbeit und Krankheiten verringert sich die Bevoelkerung auf 15.000 und der Canyon geriet in Vergessenheit. Ende der 20er Jahre entdeckte man den Canyon neu, in den 30ern wurde eine Flugpiste angelegt und die medizinische Versorgung aufgebaut. 1975 bekam der Canyon die erste Schotterstrasse und heute ist die Strasse von Arequipa bis zum Condor-Mirador neu geterrt.

Schon die karge Bergwelt auf dem Weg zum Canyon ist atemberaubend schoen. Doch dann breitet sich vor uns der Canyon aus, die unzaehligen Terrassen und die in der Abendsonne leuchtenden abgeernteten Felder – die Fahrt ueber den 4900 m hohen Pass hat sich gelohnt.




Aber die groesste Attraktion des Canyons sind die Koenige der Anden, die Kondore, die sich hier durch thermische Winde auf bis zu 5000m hoch tragen lassen. Wir parken direkt am alten Mirador und beim Fruehstueck mit den ersten Sonnenstrahlen steigen die Kondore aus dem Canyon empor und kreisen um unser Auto. Wir laufen zur Aussichtsplattform mit Blick in die 1200m tiefe Schlucht. Unten sieht man einen duennen Strich, den Rio Colca.

Mit einer Fluegelspannweite von bis zu 3,20m ist der Kondor der groesste Raubvogel der Erde. Sie ernaehren sich hauptsaechlich von Aas und reinigen damit die Felder und Waelder. Allerdings sind sie auch in der Lage ein Schaf zu erlegen. Sie werden ca. 70 Jahre alt. Der maennliche Kondor wiegt bis 11 kg und der weibliche 8-10 kg. Erst mit acht Jahren verfaerbt sich ihr Fell von braun zu schwarz und sie bekommen die bekannte weisse Halskrause. Die Maennchen haben an Stirn und Scheitel einen hohen Kamm. Sie sind vom Aussterben bedroht. Die Zucht ist muehsam, denn sie werden erst mit 12 Jahren geschlechtsreif und das Weibchen legt nur alle drei Jahre ein Ei. Schon die Chavin verehrten den Kondor als heiliges Tier und die Inka sahen ihn als Boten zur Oberwelt an.








Wir sind begeistert. Sie fliegen dicht an uns vorbei und ueber unsere Koepfe. Wir hoeren nur die Fluggeraeusche im Wind, vergleichbar mit denen eines Lenkdrachens. Nach ca. 2 Stunden ist das Spektakel vorbei. Sie fliegen nun so hoch, dass man sie nur noch als schwarze Punkte erkennen kann. Doch am Nachmittag kommen sie wieder zurueck, um ihren Nachwuchs in den Nesters in den Berghaengen zu fuettern.

Weil es so schoen war bleiben wir noch eine Nacht, um die Flugshow am naechsten Morgen nochmal zu erleben.



Am Abend stellt sich noch ein Wohnmobil mit polnischem Kennzeichen neben uns, Moises aus Spanien und Agnieszka aus Polen. Wir finden schnell heraus, dass wir uns schon aus dem Grimaldibuero in Montevideo kennen und nach  10 Monaten treffen wir sie nun zum ersten Mal auf der Reise. Zusammen gehen wir morgens zum neuen Mirador, wo wir uns mit vielen anderen Touristen ueber die Kondore freuen. Obwohl die beiden Aussichtspunkte nicht weit voneinander weg liegen, ist das Erlebnis ein anderes. Am alten Punkt gibt es keine Touristen und nur wenige Kondore, die dafuer aber sehr nah um uns kreisen. Am neuen Punkt sind viele Touristen und viele Kondore, die aber einen respektvollen Abstand halten.







Noch vor der Mittagzeit verlassen wir den Canyon. Vor uns liegen knapp 600 km bis nach Chile, wo wir in zwei Tagen ankommen moechten. Der Bus schleicht durch die schoene Bergwelt von 2800m auf 4900m hoch. Hier erhaschen wir noch schnell einen Blick auf den aktiven Vulkan Hualca Hualca und schon geht’s wieder bergab.





Aber nur solange bis metallische Klaenge aus dem vorderen Bereich des Autos unser Ohr erreichen. Das klingt nicht gut. Auf 4200 m halten wir an und stellen ganz schnell die Diagnose. Die Bremsbelaege sind runter. In Chile zuletzt gewechselt, fuhren wir danach um die 18.000 km fast nur durch die Anden. Zum Glueck hatte Sebastian die alten Belaege eingepackt, die noch nicht komplett abgenutzt waren. Gemeinsam wechseln wir die Belaege – fuer beide eine Premiere. Aber so schwer war es nicht und der erste Bremstest neben der Strasse war erfolgreich.



Dann geht’s weiter an Arequipa vorbei. Auf der gut ausgebauten Panam erreichen wir am Abend Matarani.

Am naechsten Tag liegen noch knapp ueber 300 km vor uns bis wir am Abend in Arica, Chile ankommen wollen.





Wir stellen uns weiterhin auf eine trockene und staubige Wuestenlandschaft ein, aber es kommt anders. Die Natur haelt eine riesige Ueberraschung fuer uns bereit: die Wueste blueht! Alle fuenf bis zehn Jahre werden durch El Nino die Meeresstroeme erhitzt. Der Kuestenebel von dem wir in den Tagen an der Kueste viel gesehen haben, wird dann mit Feuchtigkeit angereichert und es beginnt zu regnen. Unzaehlige Samen, die sich in dem Sand der Wueste befinden beginnen zu spriessen und riesige Blumenteppiche entstehen. Wir kommen nicht mehr aus dem Staunen raus. Von dem Phaenomen „bluehende Wueste“ (desierto florido) hatten wir zwar im Reisefuehrer gelesen, aber dass wir nun ausgerechnet zu dieser Zeit hier sind und es erleben duerfen ist unglaublich. Unser Zeitmangel und die Wahl eines schnellen Weges nach Montevideo haben dafuer gesorgt.









Am Abend erreichen wir den Grenzuebergang nach Chile – komplizierter geht es kaum. Als wir nach endlosem Warten endlich die lange Schlange vor den Schaltern ueberwunden haben und beim Grenzbeamten stehen fragt er uns nach dem Passagierschein. Passagierschein? Bei den letzten Einreisen nach Chile brauchte man den nicht. Aber hier schon. Zu jedem Auto muss ein Passagierschein ausgefuellt werden. Und wo bekommt man den? Nein, nicht am Schalter, auch nicht an einem anderen Schalter, auch nicht irgendwo anders wo man an der Grenze als Tourist rumlaufen wuerde. Im Zollbuero vielleicht? Wir muessen ihn fuer 5 Soles in der zweiten Etage des Gebaeudes in der Kantine der Mitarbeiter kaufen! Da, wo wir nie danach gesucht haetten. Zurueck an den Schaltern ist die Schlange nun noch laenger als vorher. Wir „draengeln“ uns zu unserem Beamten des Vertrauens vor. Die Ausreise ist dann schnell erledigt. Dann geht’s zum Zoll, wo wir den Bus in Peru ausreisen und in Chile einreisen lassen. Zur Einreise muss man mal wieder ein Formular ausfuellen, aber dazu gibt es keine Stifte - also zurueck zum Bus rennen und einen Kugelschreiber holen. Den muessen wir am Ende noch der Grenzbeamtin leihen, da sie selbst keinen zum Unterschreiben hat!

Die Fruchtkontrolle passieren wir schnell, denn die gesuchten Artikel haben wir gut versteckt. Im Dunkeln erreichen wir den Campingplatz Josefina vor den Toren Aricas.  

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9.8. – 24.8.2017

Von Sechin ueber Caral, Lima, Paracas bis nach Nazca

Wir verlassen den Surfspot Huanchaco und fahren in der Geschichte ein paar tausend Jahre zurueck ins Jahr 1500 v. Chr nach Sechin als die Chavin in der Kuestenregion lebten. Entdeckt wurde die Anlage vom peruanischen Archaelogen Tello im Jahr 1937. Vermutlich war es ein grosses Zentrum fuer Opferzeremonien. Man grub ueber 300 Reliefplatten aus. Sie schmuecken die Waende des Tempels und  zeigen eine Schlacht, zwei aufeinander prallende Heere, Priester, Krieger mit Waffen, die ueber die Leichen der besiegten Feinde steigen, abgeschlagene Koepfe … Da es an finanziellen Mitteln fehlt, kann die Restaurierung des Tempels nicht voran getrieben werden. Schoene Fresken wurden zum Schutz wieder mit Sand zugeschuettet. Leider erfahren wir nicht viel ueber den Tempel, denn eine Fuehrung wird nicht angeboten und das Museum ist alles andere als aussagekraeftig.


viapanam.today - die Belgier, die die Panam laufend erkunden


was sonst noch auf der Panam rumfaehrt




"schoener" Platz zum Warten


Blick auf Sechin




peruanischer Nackthund vor der Tempelanlage  - n
ationales Kulturgut Perus
Merkmale: treu, intelligent, liebevoll aber anfangs aengstlich

 Auf unserer Zeitreise tauchen wir dann in das Jahr 2627 v. Chr. ein, also 4644 Jahre in der Zeit zurueck und wir betreten die aelteste Stadt Amerikas, Caral. Sie entstand zeitgleich mit den aegyptischen Pyramiden. Caral liegt in der Wueste oberhalb des Flusses Supe. Aufgrund der Groesse der Stadt vermutet man, dass hier ca. 3000 Menschen mit einer komplexen Gesellschaftstruktur wohnten. Vielleicht war das soziale und politische System der Caral die Wurzel der spaeteren Inka-Kultur. Die Stadt besteht aus verschiedenen Tempeln, die als administrative Gebaeude genutzt wurden. Bei politischen Wechseln wurden die bestehenden Tempel ueberbaut (wie bei Huanca de la luna). Zum Schutz bei Erdbeben wurden zwischen den Waenden Steinsaecke gestapelt, die das Gebaeude flexibler machten. Weiterhin gibt es Tempel mit daran angeschlossenen Amphitheatern. Funde von alten Musikinstrumenten u.a. Floeten aus Pelikanknochen, lassen auf musikalische zeremonielle Veranstaltungen schliessen. In den Lagerhaeusern wurden Fischreste aus dem Pazifik und Muscheln aus dem Amazonas gefunden. Forscher glauben daher an einen regen Handel zwischen den Voelkern ueber weite Strecken hinweg. Durch ein Bewaesserungssystem, gespeist aus dem Rio Supe und den Anden, konnte die umliegende Wueste  fruchtbar gemacht werden. Bisher fand man nur vier Skelette, vermutlich von Menschenopfern stammend. Vermutlich wurde die Stadt aufgrund klimatischer Veraenderungen unbrauchbar und die Menschen suchten sich ein anderes Gebiet zum Leben. Mit den Ausgrabungen, die vor 20 Jahren begannen, sind 140 Angestellte beschaeftigt, die meisten stammen aus den umliegenden Doerfern.



 







Noch 200 km liegen vor uns bis wir das Moloch Lima erreichen. Lange haben wir uns ueberlegt, ob wir die Stadt ueberhaupt besuchen sollen. Lima ist ein heisses Pflaster, viele Stadtvietel sind gefaehrlich und sollten gemieden werden. Die Panamericana geht aber durch die Stadt und wenn wir schon mal da sind…vielleicht gibt es doch das ein oder andere zu entdecken. Genau 42 km vor unserem Ziel, dem Stadtviertel Miraflores, beginnt der Stau. Aus vier Spuren werden mindestens sechs gemacht und es wird wild von links nach rechts gewechselt, denn es koennte auf der Nebenspur ein paar Nanosekunden schneller vorwaerts gehen. Nach zwei Stunden kommen wir fix und alle in Miraflores an. Ohne Sebastians defensive Fahrweise haetten wir ganz einfach mindestens 30 Auffahrunfaelle bauen koennen. Die Spielchen der Autofahrer muss man mitspielen: links einsortieren um dann quer ueber fuenf Spuren nach rechts abzubiegen; permanenter Spurwechsel; auf der Schnellstrasse mit defekten Bremslichtern anhalten; dazwischen huscht noch ein Motorrad durch; Radfahrer, die uns auf der autobahnaehnlich ausgebauten Strasse entgegen kommen; dann noch ein Unfall; Blinker haben keine Bedeutung: anschalten und trotzdem geradeaus fahren und beim Abbiegen auf keinen Fall benutzen, stattdessen nimmt man, wenn ueberhaupt, nur die Hand und winkt den hinteren Autofahrern zu, wenn man schon quer vor ihnen steht … Nervenaufreibend.

 

In Miraflores fuehlen wir uns aber gut aufgehoben. Wir parken diesmal nicht an einem i-overlander Punkt sondern suchen uns selbst einen Stellplatz, direkt vor dem Hotel Inkawasi. Der nette Nachtportier und der Sicherheitsmann sind begeistert. Hier stand noch nie ein overlander und wir sind herzlich willkommen: Toilette, Wasser, Butter und das Versprechen auf unser Auto aufzupassen….alles im Angebot.

Wie immer nehmen wir am naechsten Tag an einer free walking tour im Stadtzentrum teil. Morgens fahren wir schon frueh mit dem Bus in die Stadt. Die Fahrt ist aehnlich unserer Fahrt – das arme Busfahrer, sicherlich der stressigste Job in Lima. 

Lima wurde am 18.1.1535 vom spanischen Konquistador Pizarro gegruendet. Fuer die Stadtgruendung an dieser Stelle entschied er sich aufgrund des schnellen Zugangs zum Meer und der Naehe zu den Anden, um dort weitere Eroberungszuege auszufuehren. Die spanischen Besatzer versklavten die Ureinwohner und  zwangen sie zum Stadtbau. Lima entwickelte sich zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum. Heute leben ca. 10 Millionen Menschen hier, davon die wenigsten in guten Verhaeltnissen. Viele kommen aus den Bergen, suchen ihr Glueck in Lima und enden in einem der unzaehligen Slums am Stadtrand.

Die koloniale Altstadt von Lima wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, Wir schauen uns schon mal den Plaza Mayor und die angrenzenden Strassen an … doch ganz nett hier.


Rathaus


Regierungspalast


Die zwischen 1535 und 1625 erbaute Kathedrale, nach vielen Erdbeben mehrmals wieder aufgebaut.


Fuer Limas Innenstadt typische „Miradores“ ueber zwei Etagen,
von denen aus man das Leben auf der Strasse gut beobachten konnte.


Um 11.30 blaest die Kapelle des Regierungspalastes zur Wachabloesung. Zuerst gibt es ein 15-minuetiges Konzert mit sehr melodioesen Liedern. Dann oeffnen sich die Seitentueren des Palastes und jeweils 24 Wachen marschieren ueber den Platz und rufen unverstaendliche Worte.

 Die free walking tour ist sehr unterhaltsam, informativ und kulinarisch wertvoll mit der Verkoestigung von Kaffee, Bier, Kartoffeln Huancainana und Pisco.

Nach der Tour schauen wir uns noch das Franziskanerkloster mit einer Fuehrung an. Der Sakralbau wurde von 1673 bis 1774 erbaut. Erdbeben erschwerten die Arbeiten. Das letzte grosse Beben 1970 verursachte erhebliche Schaeden. Die Renovierungsarbeiten dauern immer noch an. Sicherlich ist die Kirche eine der prunkvollsten in Lima. Der Kreuzgang ist mit Fliesen verkleidet, die im 17. Jahrhundert aus Spanien importiert wurden und mit Original-Gemaelden von spanischen Kuenstlern, die auf das Jahr 1620 datiert sind. Das Kloster beherbergt eine Bibliothek, die im 17. Jahrhundert zu den modernsten der Welt gehoerte. 25.000 von Hand geschriebene Texte und Buecher aus den ersten Jahren des Buchdrucks sind hier zu finden. Neben San Catalina in Arequipa und Santo Domingo in Mexiko zaehlt die Anlage zu den drei groessten in Suedamerika. Die indigene Bevoelkerung sollte in Staunen versetzt werden, um sie leichter zum christlichen Glauben zu bekennen.


Die Tuerme sind nicht hoch aber dafuer prunkvoll und umrahmen das Portal aus schwarzem Granit.




Ein Gemaelde des letzen Abendmahls von Malermeistern aus Cusco auf peruanische Weise interpretiert:
ein ovaler Tisch und es gibt Chicha, Meerschweinchen, Chili und Kartoffeln.


Zum Schluss fuehrt die Tour in die Katakomben der Kirche. Bevor Lima im Jahr 1808 einen Friedhof bekam, wurden die Toten unter der Kirche bestattet. Man fand um die 70.000 Skelette. Die Archaelogen haben einen Teil der Knochen nach Groesse sortiert und kunstvoll angeordnet.

  Am Abend geht’s zurueck nach Miraflores, wo wir uns zum Abschluss des Tages einen Cocktail goennen und uns ueber unsere Entscheidung freuen, nach Lima gefahren zu sein.

Wir haben mal wieder einen Platten, Sebastian pumpt schnell etwas Luft rein und wir fahren zu einer Werkstatt. Die Reparatur ueberschreitet bei weitem den Wert der Reifen, aber fuer die letzten 6000 km kaufen wir keine neuen mehr. Nach zwei Naechten in Miraflores ziehen wir nach Barranco um. Einst ein Fischerdorf ist es heute das hippe teure Kuenstlerviertel der Stadt. Unser Stellplatz mit Blick aus Meer ist traumhaft, wenn da nicht der graue Himmel waere, der von April bis Dezember ueber Lima haengt (gestern hatten wir immerhin zwei Stunden hellblauen Himmel).

 In Barranco nehmen wir auch an der free walking tour teilen. Sie ist so schlecht und nicht mehr als ein Stadtbummel ohne Infos. Aber das Stadtviertel gefaellt uns: Kolonialstil, Luxushaeuser der Reichen mit Blick aufs Meer, viele nette Restaurants, Graffiti… 




Am Abend fahren wir wieder in die Stadt in den Parque de la reserva, wo der groesste Brunnen der Welt steht. Er ist im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen. Jeden Abend gibt es eine Lichter-  und Lasershows „Agua Magica“ bei der das Wasser im Rhythmus der Musik tanzt und Bilder in das Wasser projiziert werden.



Als wir zum Bus zurueckkommen finden wir zwei weitere Overlander hinter uns parkend mit denen wir am naechsten Morgen ins Gespraech kommen. Mit dem franzoesisch-amerikanischen Paar Kelsey und Gui verabreden wir uns auf einen Pisco-sour am Abend im 275 km entfernten Paracas. Mal sehen ob es klappt.


 Als wir in Paracas ankommen stehen Franjo und Brigit auch auf dem Parkplatz (die beiden hatten wir im Maerz in Santiago de Chile zum ersten Mal getroffen). Wir quatschen, tauschen das Erlebte aus und bummeln zum Sonnenuntergang durch den Ort. Als wir schon einen leckeren Pisco-sour schluerfen, kommen Kelsey und Gui auch dazu.




In der Nacht beginnt es zu regnen und als wir am Morgen das Boot fuer unseren Ausflug zur Isla Ballestas besteigen regnet es immer noch. Die Inselgruppe liegt vor Paracas, besteht aus drei Inseln und mehreren grossen Felsen. Zehntausende Voegel leben hier, Humboldtpinguine, Kormorane, Inkaseeschwalben, Pelikane, Gunaotoelpel…daneben sehen wir auch Seeloewen. Viele Touristen auf dem Schiff waren sehr beigeistert, wenn man aber wie wir von der Tierwelt in Chile und Argentinien schon verwoehnt wurde, ist der Ausflug kein Muss.


El Candelabro (ca 600 v. Chr.) - Bedeutung bis heute nicht geklaert









Weiter geht’s durch Ica. Hier landen wir direkt vor einer riesigen Demonstration, Boeller fliegen und an ein Durchkommen ist nicht zu denken. Britta faehrt ohne lange zu ueberlegen quer durch den links neben der Strasse liegenden Park auf die Gegenfahrbahn und wir koennen Ica grosszuegig umfahren. Nach zehn Minuten sind wir wieder auf der Panamericana und fahren nach Nazca, wo wir uns die Linien anschauen wollen. Auf den Flug verzichten wir. Wir haben keinen getroffen, der gut gelaunt aus dem Flieger stieg. Allen war uebel von den vielen Kurven, die geflogen werden damit man die Figuren sehen kann. Von den Sicherheitsaspekten wolllen wir gar nicht schreiben…wir kennen die peruanischen Autos…die Flieger wollen wir nicht kennenlernen. Also klettern wir nur auf zwei Aussichtstuerme entlang der Panamericana.


 

 Die Linien sind riesige Scharrbilder in der Wueste zwischen Palpa und Nazca.Sie wurden von den Paracas (800 – 200 v. Chr) und den Nazca (200 v. Chr – 600 n.Chr) hergestellt. Ihre Bedeutung konnte bisher nicht eindeutig geklaert werden. Nach der neusten Theorie handelt es sich um Gestaltungen im Rahmen von Fruchtbarkeitsritualen. Es gibt auch Theorien, die die Geoglyphen als astronomische Figuren, religioese Wege, Kennzeichnungen fuer darunterliegende Wasserkanaele einordnen. 1995 erklaerte die Unesco die Figuren zum Weltkulturerbe.


Figur der Paracas bei Palpa


Die Haende

 Am Abend erreichen wir das Hotel San Marcelo in Nazca, wo wir auf dem Parkplatz uebernachten koennen.


15.08. - 18.08.2017
Von der Grenze in Macara nach Piura, dann zur ausgestorbenen Mochica-Kultur nach Lambayeque, Sipan, Huanchaco und zu den Chimu nach Chan Chan

 

 Wir sind in Peru angekommen und schon kommt wieder dieses Gefuehl auf...Peru will einfach nicht zu einem unserer Lieblingslaender werden. In Ecuador empfanden wir die zivilisierte Fahrweise und die Sauberkeit als angenehm...kaum ueber die Grenze wird wieder nach dem Motto gefahren: "Lieber tot als zweiter" und der Muell fliegt ungehindert aus den Fenstern der fahrenden Autos. 

Hinzu kommt noch, dass wir bisher nicht viel Gutes vom Norden Perus gehoert haben. Alle Reisenden berichten von dem Muell links und rechts der Strassen. Manchmal wird mit solchen Angaben etwas uebertrieben und „ueberall Muell“ ist am Ende nur „ein bisschen Muell“, je nach Reinlichkeitsempfinden. Aber was wir hier sehen kann man kaum in Worte fassen. Ueberall Muell bedeutet wirklich ueberall Muell. Unglaublich! Die Strassenraender sind gesaeumt von Muellhaufen und herumfliegenden Plastiktueten, die Hunde und Geier erfreuen sich an dem Festmahl. Und wenn die Berge zu gross werden, hilft ein kleines Feuerzeug und man hat wieder Platz. Eine Recherche im Internt ergab, dass die Muellabfuhr Gemeindesache ist und die Gemeinde delegiert die Aufgabe an den Privathaushalt. Tja, die sind schnell fertig: Tuer auf – Muell raus – Tuer wieder zu. Sullana, kurz vor Piura, ist die dreckigste Stadt, die wir je im Leben gesehen haben. Selbst Ghana und Indien glaenzen dagegen wie aus dem Ei gepellt.


kurz hinter der ecudorianisch-peruanischen Grenze ist noch alles in Ordnung....


... aber dann geht es los und es soll ueber 1000 km weiter suedlich immer noch so aussehen




trostloser Norden




"Halte Deine Stadt sauber und wirf keinen Muell weg" - schwierig ohne Muellabfuhr


"Wir schuetzen unsere Umwelt" - sieht man unterhalb des Schildes


und wenn schon alles verdreckt ist kann man auch das Gefaehrt im Fluss waschen

In Piura werden wir von Gonzalo auf dem Campo Verde nett empfangen. Er fragt uns nach unserer Meinung ueber Peru, und bevor wir antworten, beklagt er sich ueber den Muell. Korrupution, Menschen, die nicht dahingehend sensibilisiert werden, fehlende Bildung...er weiss gar nicht wo genau man die Ursachen suchen soll. Aber er versichert uns, dass uns dieses Bild in den naechsten Tagen entlang der Kueste leider erhalten bleibt.
Am naechsten Tag queren wir Piura - was eine haessliche Stadt … hier will man nicht begraben sein. Weiter geht’s nach Lambayeque, wo einst die Mochica lebten. Wenn die wuessten wir ihr einstiges Reich jetzt aussieht...sie wuerden sich im Grab umdrehen.


ein Abschnitt mit weniger Muell


Wenn man den Strassenrand abschneidet ist es gar nicht mehr so haesslich






ohne Worte


einladend :-(

In Lambayeque besuchen wir das Museo Tumbas Reales de Sipan. Beeindruckend!!! Von allen Kulturen Perus, die wir bisher in den Museen kennenlernen durften, hatten die Mochicha auf jeden Fall die beeindruckensten Grabbeigaben und Schmuckarbeiten hergestellt.


Im Museum ist leider Fotografierverbot

Wo ihr Ursprung liegt weiss man nicht genau, aber die Mochicha (auch Moche genannt) lebten zwischen 200 – 800 n. Chr und hatten um 500 n. Chr ihre Bluetezeit mit einem Reich vom Lambayeque bis suedlich von Casma. Ihr religioeses Zentrum befand sich in und um der heutigen Stadt Trujillo. Um in der trockenen Wuestenregion ueberleben zu koennen, bauten sie ein Bewaesserungssystem, das aus den Anden gespeist wurde und heute noch teilweise genutzt wird. Ueber die Kanaele konnten u.a. Maisfelder bewirtschaftet werden, damals wie heute ein Hauptnahrungsmittel. Die Mochica bauten die hoechsten Lehmziegelpyramiden Suedamerikas. Sie wurden verputzt und oft mit Wandmalereien verziert. In erster Linie waren es Orte fuer alltaegliche Braeuche, Zeremonien und militaerische Zwecke. Am Fusse der Pyramiden befanden sich oft Grabfelder. Das Grab des Herrschers von Sipan, das im Jahr 1987 entdeckt wurde, ist der bisher wichtigste Pfund. Die Grabbeigaben liessen alles bisher Gelehrte ueber die Kultur vergessen. Sicher ist, dass er die militaerische und religioese Macht ausuebte. Zusammen mit ihm wurden weitere Personen beigesetzt: zwei Krieger, ein Diener, ein Grabwaechter, dem die Fuesse abgehackt wurden, drei junge Frauen und ein Junge. Weiterhin wurden ein Hund und zwei Lamas geopfert und im Grab beigesetzt. Zu den Grabbeigaben gehoerten ebenfalls unzaehlige Tonkruege, die mit Essen und Getraenken gefuellt waren. Der Herrscher war mit Schmuck behangen: Kopfschmuck, Ohrringe, Ketten und Nasenschmuck.


nachgestelltes Grab des "Herrschers von Sipan"



Die Mochica glaubten an ein Leben nach dem Tod. Im Grab sollte der Verstorbene alles wiederfinden, was er zur Fortsetzung seines Lebens benoetigte. Die Sammlung wanderte vor ihrem Verbleib in Lambayeque durch die Museen der Welt, auch in Bonn gab es eine Ausstellung.

Auf der obersten Etage wird die Kultur der Mochica und die Verbreitung in Peru dargestellt. Die zweite Etage widmet sich den Ausgrabungsarbeiten und den beeindruckenden restaurierten Pfundstuecken, die sehr anschaulich erklaert werden. Und in der dritten Etage wurden einige der gefundenen Graeber nachgebaut. Nach einer Theorie, ist das Ende der Mochica-Kultur auf eine Reihe von Naturkatastrophen zurueckzufuehren. Anhaltende Regenfaelle und anhaltende Duerreperioden zwangen die Menschen ihre Siedlungen am Meer aufzugeben und in kleineren Gruppen in die Berge zu ziehen. Eine andere Theorie vermutet, dass sie durch die Erbringung menschlicher Opfer bei der Beisetzung hochrangiger Personen ihren Untergang selbst verursacht haben.

Nach dem Besuch des Museums fahren wir nach Sipan, wo sich die Adobe-Pyramide befindet, in der die Graeber entdeckt wurden. Hier wurde auch das oben erwaehnte Grab des Herrschers von Sipan entdeckt. Die freundlichen Polizisten, die das Museum nachts bewachen, lassen uns vor dem Eingang uebernachten.

Am naechsten Tag schauen wir uns zuerst das Museum an, in dem die ab 2005 gefundenen Graeber erklaert werden. Dann gehen wir zu den Grabstaetten, die so aufbereitet sind, wie man sie nach dem Oeffnen vorfand - sehr interessant, schoen dargestellt und beeindruckend!


so koennte die Anlage ausgesehen haben


heute


nachgestelltes Grab eines Priesters


Kopfschmuck als Grabbeigabe


 so koennte der Priester zu Lebzeiten ausgesehen haben


im Grab gefundener Schmuck des Priesters


Grabbeigaben


nachgestelltes Grab des Kriegers


nachgestelltes Grab des "Alten Herrschers von Sipan"

Zur Mittagszeit geht es in Windeseile weiter in Richtung Sueden.


Suchbild: Wo hat sich der LKW versteckt?

In der archaelogischen Staette „El Brujo“ wurde im Jahr 2005 die „Senora de Cao“ gefunden. Sie stellte ebenfalls alles bisher unterrichtete auf den Kopf, denn fuer die fuehrende Rolle einer Frau fand man bis dato keine Hinweise. Sie starb ca. 450 n. Chr im Alter von 25-30 Jahren und vermutlich war sie die erste weibliche Herrscherin. Ihr Leichnam war in 26 Baumwollschichten gehuellt, was die Wichtigkeit ihrer Person betonte. Der Tempel wurde aus reichlich verzierten Erdziegeln erbaut.












Am Fusse des Tempels befanden sich ca. 5000 weitere Graeber, die groesstenteils von
Grabraeubern gepluendert wurden - daher die Loecher im Boden



Senora de Cao


ihr Grab

Am Abend erreichen wir Huanchaco, wo wir die Nacht am Strand verbringen.





"Caballitos de Totora"  - Schilfpferdchen in Huanchaco
Bau uns Nutzung der Fischerboote haben eine jahrtausendealte Tradition


Waehrend Britta am naechsten Morgen im Cafe verschwindet, trifft Sebastian auf der Strasse die Belgier, die die Panamericana laufend erkunden. Richtig gelesen: laufend! Zwei Paare, wobei die Frauen das Auto in Laufgeschwindigkeit fahren und die Maenner abwechselnd von Alaska bis Feuerland laufen, insgesamt 590 Marathons fuer einen guten Zweck. Gerade sind sie ein paar Tage in Huanchaco, um sich beim Surfen vom Laufen zu erholen. Hut ab!


Wir fahren lieber im Auto sitzend am naechsten Tag nach Chan Chan, zur einstigen Hauptstadt der Chimu-Kultur. Die Kultur entstand aus der Lambayeque-Kultur (den Nachfolgern der Mochica) und entwickelte sich zwischen 1000 – 1460 n. Chr. Die Stadt hatte eine Flaeche von 20 Quadratkilometern. Ihre Mauern waren bis zu 7 m hoch, bis zu 1000 m lang und 1,5 – 4 m dick. In Chan Chan lebten 50.000 – 100.000 Menschen. Damit war es auf jeden Fall die groesste Stadt Suedamerikas und vermutlich auch der Welt. Die abgeteilten Bezirke der Stadt besassen Strassen, Gaerten, Palaeste, Friedhoefe, Lagerhallen. Zum Leben nutzen sie Wasserkanaele und Brunnen. Mit dem Wasser der Anden konnten sie, wie die Mochicha, die Wueste in fruchtbares Land verwandeln. Die Inka sorgten fuer ihren Untergang, indem sie zur Unterwerfung die Wasserzufuhr aus den Anden blockierten.














Chan Chan in Aktion


Totenmaske der Chimu

Von Chan Chan werfen wir noch schnell einen Blick in den Tempel Arco Iris, der ebenfalls von den Chimu erbaut wurde. Ganz nett, aber lange nicht so beeindruckend wie Chan Chan.


Eingang zum Tempelinneren



Und dann versuchen wir mal wieder eine Gasflasche zu fuellen. Mit dem in Argentinien gekauften Adapter soll man angeblich auch in Peru fuellen koennen. Leider erzaehlen uns die Mitarbeiter der zwei Gaslieferanten etwas anderes und wir fahren erfolglos zurueck nach Huanchaco, wo wir uns wieder an die Promenade stellen und uebernachten.

 

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