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07.11. - 11.12.2016 Argentinien

 08.12. - 11.12.2016
Monte Leon, Rio Gallegos und Laguna Azul   

Der Nationalpark Monte Leon ist einer der juengsten in Argentinien, gegruendet 2004. Er umfasst knapp 70 Hektar, davon 40 km Kueste. Die Durchschnittstermperatur im Sommer betraegt 14,6 Grad und im Winter nur 1,8 Grad.  

Die Geschichte des Parks ist nicht nur die der Natur sondern leider auch die des Menschen. Seit tausenden von Jahren gingen die Ureinwohner des Landes, die Tehuelche, hier auf die Jagd nach Guanacos und Seeloewen. Mit der Ankunft der Europaer an der Kueste wurden die Tehuelche „enteignet“ und fortan als Arbeiter auf den Schaf-farmen benutzt. Daneben war der Abbau von Guano und die Jagd auf Seeloewen zur Gewinnung von Oel bis in die 70er Jahre ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Wirtschaft, bis Seeloewen Mitte der 70er Jahre unter Schutz gestellt wurden. Heute findet man im Park noch Metalltonnen, in denen die Seeloewen ausgekocht wurden, um ihr Fett/Oel zu sammeln. Dadurch ging der Bestand beider Tierarten erheblich zurueck. Seit der Gruendung des Nationalparks steigt die Anzahl der Tiere wieder, die Monte Leon zur Vermehrung aufsuchen. Das Gebiet ist ausserdem ein wichtiges Jagdgebiet fuer den heimischen Puma, der sich hier nach Lust und Laune an den 60.000 nistenden Pinguin-Paaren bedient. Als wir den Park besuchen, ist auch das Team von BBC da, um hier eine Reportage ueber den jagenden Puma zu drehen. Wir sind gespannt ob ihnen die Aufnahmen gelingen werden. Zwar stehen ueberall Warnschilder und Verhaltenstipps zum Treffen mit Pumas, aber uns bleibt die Begegnung verwehrt. 







Bei Ebbe unternehmen wir eine kleine Wattwanderung in Richtung der Isla Monte Leon, um den dort nistenden Felsenkormoranen naeher zu kommen. Leider geht das Wasser zur Zeit nicht ganz zurueck, so dass wir die Voegel nur im Flug sehen. Bei Ebbe sind auch beeindruckende Hoehlen zu sehen, in denen sonst die Unterwasserwelt herrscht.  








nistende Felsenkormorane

Auf der Strecke von Monte Leon nach Rio Gallegos treten wir den Kampf mit dem Wind an. Wir haben schlechte Karten, den unsere Karte ist 3m hoch und bietet eine grosse Angriffsflaeche. Fuhr unser Bus ehemals mit 90kmh ohne viel Gas zu geben den Berg runter so sind es nun bei Vollgas nur noch 70 kmh (bergrunter) – von hoch wollen wir hier erst gar nichts schreiben. Auch wenn die Strasse geradeaus geht steht unser Lenkrad immer im 45-Grad-Winkel, um den Seitenwinden zu trotzen. Der Wind weht von vorne, von links, von rechts...und macht mit uns was er will - von hinten kommt er natuerlich nicht. Irgendwann sehen wir einen Tanklaster am Horizont, den wir gerne als Windschatten nutzen wollen. Wir geben Vollgas und nach ca. 20 Kilometern erreichen wir den Windschatten ...dann ein Huegel, der LKW-Fahrer haelt seine Geschwindigkeit und wir...:-( tja, das war es dann wohl – ciao Windschatten. Nach 220 km stellen wir einen Verbrauch von knapp 16l fest (sonst sind es ca. 13,5l).


  Rio Gallegos ist eine Stadt die man nicht gesehen haben muss. Wir machen eine kleine Mittagspause und besuchen das Museum zur Erinnerung an den Krieg im Jahr 1982 um die Islas Malvinas (arg) bzw die Falklandinseln (brit). 230 argentinische Soldaten verloren ihr Leben in dem drei Monate dauernden Krieg und es ging ergebnislos zu Ende. Die naheliegenste Loesung war eine Abstimmung unter den Einwohneren der Falklandinseln herbeizufuehren und die entschieden sich fuer die Zugehoerigkeit zum britischen Koenigreich. Argentinien will dies bis heute nicht akzeptieren. Fuer Argentinien gehoeren die Inseln immer noch zu Argentinien (auch so in der Karte des argentinischen Automobilclubs ausgewiesen). Unterwegs und in Staedten wird man auch staendig durch entsprechende Tafeln und Schilder daran erinnert.



 Am Abend erreichen wir die Laguna Azul kurz vor der argentinisch/chilenischen Grenze: WOW! Mehr gibt es dazu nicht zu schreiben...so kann es nun gerne weiter gehen. Am naechsten Morgen umrunden wir zum Teil mit viel Kletterei die Lagune und den Krater daneben. Beeindruckend...vor allen Dingen die Vogelwelt.






Pato Colorado




Bandurria





04.12. - 08.12.2016
Bosques petrificados und Puerto San Julian

Die letzte Nacht verbrachten wir in Comodoro Rivadavia. Mehr als schlafen und weiterfahren kann man hier auch nicht machen. Die Stadt ist haesslich und noch nicht mal die Strandpromenade laedt zum Bummeln ein. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man in hier in der patagonischen Steppe nach Wasser gebohrt und hat dabei wider Erwarten Oel gefunden. Seitdem ist das Gebiet fest in der Hand von YPF, dem mittlerweile teilweise verstaatlichten Oelunternehmen Argentiniens. YPF unterhaelt auch die von uns bevorzugten Tankstellen.

Als wir Comodoro in Richtung Steinwald verlassen fahren wir durch eine rauhe, sandige, steinige und trockene Landschaft, links und rechts der Strasse arbeiten die Oelfoerderpumpen. Zum Teil gespenstig, ueberall bewegt sich was, aber man sie keine Menschen. Nach zwei Stunden erreichen wir den Nationalpark bei Sarmiento. Die Landschaft ist beeindruckend. Wie entstand sie? Vor 150 Millionen Jahren lebten hier die Dinosaurier, wie auch an anderen Stellen in Argentinien. Damals herrschte hier tropisches Klima, bis zu 80 m hohe Baeume wuchsen und es gab viele Fluesse. Ca. 30 Millionen Jahre spaeter stieg der Meeresspiegel und errreichte diese Region. Das Wasser entwurzelte die Baeume, sie brachen ab und wurden zunaechst im Wasser und spaeter im Sand „beerdigt“. Durch Mineralien im Sand und fehlenden Sauerstoff setzte der Prozess der Versteinerung ein. Die organischen Bestandteile der entwurzelten Baumstaemme wurden durch anorganische Mineralien, hauptsaechlich Silizium, ersetzt. Im Laufe von weiteren Millionen Jahren wurden sie versteinert. Natuerlich aenderte sich das Klima ueber die Jahre, das Meer zog sich zurueck (jetzt sind es ca 200 km bis zur Kueste) und die Gegend verwandelte sich in eine Steppe. Durch Erosion und Regen kamen irgendwann die Baumstaemme zum Vorschein. 1973 eroeffnete Argentinien hier einen Nationalpark und nun wandern wir durch diese unwirkliche Gegend und bewundern das, was die Natur hinterlassen hat.

 

 
Oelfoerderpumpe










Baum im Sand-Sarg 


Gesteinsschichten der verschiedenen Zeitalter






es regnet max 20 mm pro Jahr




neben der schmiedeeisernen Pfanne ist der Petromax unser Lieblingskochgeraet


himmliche Ruhe - man hoert nur den Wind

Am naechsten Tag fahren wir zu dem versteinerten Baeumen weiter suedlich. Hier begann der Prozess durch einen Vulkanausbruch mit gleichzeitigen Winden von bis zu 300 kmh. Die Baeume wurden entwurzelt und gleichzeitig unter Vulkanasche „beerdigt“, die bis zu 25 m hoch war. Da die Baeume hier nicht mit Sand bedeckt waren und es sich um andere Mineralien handelt, die die Versteinerung begleiteten, haben die Baeume hier eine andere Farbe. Zudem sind groessere Stuecke erhalten.


Mesetas - argentinische Vulkanhuegel











Den Abend verbringen wir an der Kueste des Circuito Constanero und hier nutzen wir zum ersten Mal unsere Sandbleche:

 

In der Nacht hatte es mehrmals leicht geregnet und wir hatten schon die Befuerchtung unseren Stellplatz am Strand laenger als uns lieb war zu beanspruchen. Aber es ging nochmal gut, der Boden war wieder getrocknet und wir konnten unsere Panorama-Tour nach Puerto San Julian am naechsten Morgen fortsetzen. Auf dem Campingplatz lernen wir Uwe und Renate kennen, zwei Norddeutsche, die mit einem Unimog unterwegs sind. Sebastian loeste kleinere technische Probleme bei der Stromversorgung des Unimogs und Britta quatschte mit Renate. Gefuehlte zwei Stunden Unterhaltung entpuppten sich am Ende als sechs Stunden und die geplanten Museumsbesuche wurden auf morgen verschoben.


Circuito Costero



Am naechsten Tag schauen wir uns die Nao Victoria an, ein Nachbau des Schiffes mit dem Magellan am 31. Maerz 1520 in Puerto San Julian anlegte. Im August 1519 startete er mit 5 Schiffen und 265 Mann Besatzung in Sevilla mit der Aufgabe eine Schiffspassage zwischen Pazifik und Atlantik zu finden und die Welt zu umsegeln. Die Passage fand er – die nach ihm benannte Magellanstrasse, allerdings vollendete er nicht die Weltumseglung, denn am 27. April 1521 wurde er bei Kaempfen auf den Philippinen toedlich verletzt.  
 

 Nachdem die Flotte in Puerto San Julian anlegte, besetzten sie das Land, indem sie eine Fahne auf dem nahegelegenen Berg Monte Cristo hissten. Am folgenden Tag, Palmsonntag, wurde die erste Messe in Argentinien gehalten. Da mittlerweile der Winter herannahte, beschloss Magellan die Ueberwinterung. Wegen der zu Ende gehenden Vorraete wurden die Essensrationen gekuerzt. Aufgrund der schlechten Versorgungslage kam es zu einer Meuterei. Wegen Hunger, Krankheiten und Erschoepfung verlangten einige Besatzungsmitglieder die Rueckkehr nach Spanien. Magellan konnte den Aufstand niederschlagen. Die Kapitaene von zwei Schiffen wurden hingerichtet und die Personen, die die Meuterei angefuehrt hatten wurden an der Kueste ausgesetzt, als sich das Geschwader wieder auf den Weg machte. Ein Schiff erlitt beim Auskundschaften der suedlichen Kueste Schiffbruch. Im Oktober 1520 brachen die uebrigen vier Schiffe aus ihrem siebenmonatigem Winterquartier Puerto San Julian auf. Kurz danach spielte sich auf einem der Schiffe erneut eine Meuterei ab, es desertierte und kehrte nach Spanien zurueck. Magellan segelte nach der Entdeckung der Passage zwischen Atlantik und Pazifik weiter Richtung Asien. Bei dem Versuch die Philippinen zu besetzen starb er. Am Ende des Expediton erreichte nur eins der fuenf Schiff Spanien und hatte damit die Weltumseglung vollbracht. Von den 265 gestarteten Seeleuten hatten nur 18 ueberlebt.

     

Das Museum der Pioniere hatte leider geschlossen. Am Nachmittag, nachdem wir noch mit Uwe und Renate gegrillt hatten, verabschieden wir uns in Richtung Sueden, Feuerland ruft und es sind noch einige Kilometer, die vor uns liegen
. Bei km 2302 passieren wir den tiefsten Punkt des Kontinents - 107 m unter dem Meeresspiegel, irgendwo hier:



01.12. - 03.12.2016
Trelew, Playa Escondida und Cabo Dos Bahias


In Trelew besuchen wir eine Werkstatt. Dort wird zunaechst unser Auto ausfuerhlich begutachtet. Im Vergleich zu den anderen, die hier zur Reparatur abgegeben wurden sieht unserer mit seinen 25 Jahren wie ein Neuwagen aus. Guillo, der Werkstattchef entfernt die kaputte Schraube in der Getriebehalterung und die fehlende ersetzt er, indem er das Loch 1 mm groesser bohrt. Dann fahren wir weiter nach Playa Escondida, wo wir ganz alleine einen Abend mit den See-Elefanten verbringen – wir koennen von den beeindruckenden Tieren nicht genug bekommen.


bunte Haeuser in Trelew - ansonsten ist die Stadt recht trostlos


Uebernachtungsplatz in Playa Escondida (frueh)


Uebernachtungsplatz in Playa Escondida (spaeter)

 

 

  Aber weil man auch mal etwas neues entdecken muss fahren wir am naechsten Tag mit einer Pause in Camarones weiter nach Playa Dos Bahias, zur Magellan-Pinguin-Kolonie. Hier treffen wir kurz vor Ende der Besuchszeit ein. Daher sind schon alle Touristen weg und wir haben die 25.000 Pinguin-Paare fuer uns alleine. Die Pinguin-Kuecken sind bereits geschluepft. Was ein Treiben, die Eltern schreien aus voller Inbrust, dazwischen piepsten die Kuecken und vom Strand zu den Nestern hat sich eine Pinguin-Strasse gebildet, bei der Pinguin auch die Gangrichtung beachten muss! Den Abend verbringen wir in der Bucht vor der Pinguin-Station, um morgen vor den Touristen bei den Tieren zu sein. Kurz nachdem wir genug Fotos vom Sonnenuntergang gemacht hatten und gerade einpacken wollten, verirrte sich ein Stinktier am Strand und wurde von Britta mit der Kamera verfolgt.  

 

 
Stellplatz am Strand in Cabo Dos Bahias


Stinktier
(falls man angespritzt wird: Kleidung mit Tomatensauce waschen und in der Erde vergraben -  
keine Ahnung wie lange)

Am naechsten Morgen zurueck in der Pinguineria studieren wir nochmal das Verhalten der Tiere. Man kann viele menschliche Zuege entdecken. Manche sind bequem und bauen ihr Nest so nah wie moeglich am Strand auf freier Flaeche um einen kurzen Weg zur Nahrungsquelle zu haben, aber mit der Gefahr dass ein Greifvogel die Kuecken packt. Andere bevorzugen Nester in Hanglage mit Aussicht und nehmen dafuer eine weitere Anfahrt in Kauf. Manche moegen ein Nest im Gruenen oder ganz einsam am Rande der Kolonie und wieder Andere gehen auf Nummer sicher und bauen ihr Nest direkt unter dem Metall-Laufsteg, geschuetzt vor Greifvoegeln. Als sich ein Guerteltier naehert, vermutlich auf der Suche nach kleinen leckeren Kuecken, halten die Pinguine zusammen und vertreiben es gemeinsam. Manche laufen alleine in der Gegend rum, andere bilden Dreier-teams oder noch groessere Gruppen und zwischendurch wird nach dem Partner geschrieben. In der Broschuere, die wir von den Forschern bekommen wird die Monogamie der Pinguine bestaetigt aber nicht zwangslaeufig ihre Treue.
















Guerteltier auf der Suche nach einer leckeren Mahlzeit

27.11. - 30.11. 2016

Puerto Madryn, Punta Ninfas und Gaiman

  Puenktlich zum VW-Bus-Treffen sind wir zurueck in Puerto Madryn. Die Stadt hat was von einer gemuetlichen Hafenstadt, natuerlich sehr touristisch. An jeder Ecke wird Surfen, Tauchen, Walsafari....angeboten. Wir suchen uns einen bewachten Stellplatz am Hafen. Am naechsten Morgen quatschen wir lange mit Irmi und Peter aus Muenchen, die neben uns stehen und uns auch schon auf Valdes mit vielen guten Tipps versorgt haben. Die beiden sind um die 60 und reisen nun im zweiten Jahr mit ihrem Bremach durch Suedamerika, und es sollen noch viele Jahre mehr werden.

 

Nachmittags fahren wir nach Playa Parada zum VW-Bus-Treffen. Aufgrund des schlechten Wetters sind leider nicht so viele Leute gekommen wie im letzten Jahr. Aber das macht nix. Wir werden sehr freundlich empfangen und sofort angewiesen unser Fleisch im Kuehlschrank zu lassen, denn es sei genug fuer alle da. Es ist eine lustige Gruppe und mit unseren Spanischkenntnissen koennen wir fast so gut punkten wie mit unserem VW-Bus. Die anderen fahren alle einen T2, brasilianisches Modell, denn der T3 wurde nie in Suedamerika vertrieben. Der Zustand ihrer Autos ist fuer argentinische Verhaeltnisse neuwertig, der deutsche TÜV hingegen wuerde die Haende ueber dem Kopf zusammenschlagen.

Nachdem unser Bus von aussen und innen bewundert wurde mussten wir uns den Grill anschauen. Ja, es war genug fuer alle da, und auch noch falls weitere 50 Leute kommen. Sie erklaeren uns die argentinische Grillweisheit: „Lieber einen Berg zuviel als nur eine Scheibe zu wenig“. Der Grillmeister hat alles fest im Griff und bringt nach und nach Fleisch und Wuerstchen an den Tisch. Einige essen dazu Brot – das ist aber kein Muss. Man kann die Fleischstuecke auch mit der Hand vom Brettchen nehmen und direkt in den Mund stecken. Salate, Gemuese, Grillkaese, Saucen...Fehlanzeige. Viel Fleisch und ein bisschen Brot – das ist argentinisches Parilla.






ein argentinischer Tourist der uns mal "Hola" sagen wollte

Das Wetter beendete unser nettes Beisammensein leider frueher als uns lieb war. Innerhalb von fuenf Minuten verfaerbte sich der Himmel bedrohlich und genauso schnell hatten alle ihre sieben Sachen (einschliesslich Fleisch) eingepackt und den Strand verlassen. Das Reifenprofil der T2-Busse liess ein Ausharren nicht zu. Wir blieben zur regnerischen Siesta erst mal am Strand. Am spaeten Abend zurueck in der Stadt erhielt Sebastian eine Nachricht von Guillermo, dem Organisator des VW-Treffens, mit dem Hinweis, dass das Treffen sich in seinen Vorgarten verlagert hatte. Ok, nach einem Eis (was eigentlich unser Nachtisch sein sollte, aber dann zur Vorspeise wurde) fuhren wir zu Guillermo. Im Vorgarten standen 7 VW-Busse und der Grill, ein Raumteiler zwischen Kueche und Esszimmer, arbeitete auf Hochtouren und wir kamen gerade rechtzeitig zur ersten Portion Fleisch. Es war 22.30h. Das uebrige Fleisch vom Strand wurde nochmals aufgewaermt, aber weil das nicht reichen konnte, flogen weitere Kilos auf den Grill. In jeder Hinsicht ein gelungener Abend.





Am naechsten Tag verlassen wir Puerto Madryn in Richtung Punta Ninfas, um hier einen Tag mit der See-Elefanten-Kolonie zu verbringen. Jetzt, zur Paarungszeit bilden sich Kolonien am Strand. Eine der größten Kolonien befindet sich hier. Es ist einfach traumhaft. Der Bus steht oben auf der Klippe und wir schauen uebers Meer, tolles Wetter, der erste deutsche Grillversuch mit dem Schwenker ist geglueckt und dazu klingt das Roehren der See-Elefanten nach oben. Am Strand sind abends noch ein paar Angler, die bei Sonnenaufgang nach Hause fahren.





Am naechsten Morgen sind wir die einzigen und klettern die Klippen runter zu den See-Elefanten. Herrlich, die dicken Kolosse zu beobachten. 
Die Bullen des Südlichen See-Elefanten erreichen eine Länge von bis zu über 6 Metern bei einem Gewicht von bis zu über 4000 Kilogramm. Dabei besitzen die Tiere ihr Maximalgewicht bei der Ankunft in der Kolonie im Spätherbst, nachdem sie den Sommer und Herbst weitgehend mit der Nahrungssuche verbracht haben. Jetzt, im Fruehling, haben sie bis zu 25% ihres Koerpergewichts verloren. Die Weibchen sind mit einer Körperlänge von bis zu 4 Metern und einem durchschnittlichen Gewicht von 800 Kilogramm deutlich kleiner als die Männchen. Der Körper ist von einem Fell aus kurzen und harten Haaren bedeckt, das nach dem Fellwechsel eine dunkelbraune bis dunkelgraue Färbung mit einer helleren Bauchseite aufweist und über das Jahr ausbleicht. Am Strand findet man einige Fellstuecke vom Fellwechsel. 
























Mara - der argentinische Pampahase

Am spaeten Nachmittag kommt das Kontrastprogramm. Wir sind in Gaiman, ein Ort der 1865 von walisischen Einwanderern gegruendet wurde. Hier passen wir uns gerne der Kultur an und besuchen zum Afternoon Tea ein walisisches Teehaus. Lecker – mehr gibt es dazu nicht zu sagen.



 Nach einer geruhsamen Nacht auf dem Campingplatz besichtigen wir am naechsten Tag den Ort. Die Siedler kamen aus den Steinkohlezentren von Wales, wo man sie auf Grund ihres Strebens nach Unabhängigkeit und wegen ihres keltischen Dialekts unterdrückte.






 
Nachmittags fahren wir zum palaeontologischen Park etwas ausserhalb der Stadt. Die ersten Spuren die man im Park erkennen kann sind ca. 40 Mio. Jahre alt. Wir erkennen leider nichts. Die Schaukaesten sind mit Sand zugeweht und die Erklaerung auf dem Schild ist durch zuviel Sonne unleserlich geworden. Weiter oben erreichen wir die Funde, die „nur“ 18 Mio. Jahre alt sind. Damals befand sich hier ein Meer und man kann viele Fossilien erkennen, u.a. Teile eines ausgestorbenen Delfins.


 



 
Glyptodon - Fossil
  (so koennte es ausgesehen haben)


Delfin-Fossil



Nachmittags finden wir noch eine Grube und Sebastian nutzt die Gelegenheit mal unter den Bus zu schauen, um alle Schrauben nachzuziehen und den defekten Schlauch zwischen den Wasserausgleichsbehaeltern zu tauschen.

Dabei entdeckt er auch, dass ein Getriebehalter nur noch an einer Schraube befestigt ist, die zweite Schraube ist lose und kann nicht fest gezogen werden und die dritte fehlt. Das sind die ersten Spuren, die die Schotterpisten am Auto hinterlassen. Also muessen wir morgen erst mal in eine Werkstatt.

  20. - 26.11.2016
Valdes

 

Die letzten sechs Tage verbrachten wir auf Valdes, einer Halbinsel vor Puerto Madryn. Landschaftlich ist Valdes nicht besonders einladend: Die Halbinsel ist ueberwiegend flach, ganz selten gibt es kaum wahrnehmbare Huegel. Gruene, teilweise verdorrte Straeucher mit oder ohne Dornen, die max. 60 cm hoch sind. Ab und zu sieht man Graeser. Die Luft ist staubig und trocken. Die Sonne brennt und wenn sie von den Wolken verdeckt wird, ist es kalt. Ueber die Halbinsel fuehren kilometerlange Schotter- oder Sandpisten geradeaus, nur die ersten 20 km bis zur Hauptstadt Puerto Piramide sind geteert. Hoechstgeschwindigkeit 60 kmh, auch wenn wir langsamer fahren, schlagen uns die Steine der Schotterpisten den Lack von den Kotfluegeln. Nach ein paar Kilometern finden wir blankes Blech in den Radkaesten. Und abends blaesst der Wind so stark, dass Essen, Landkarten, ... von den Tischen fliegen. Natuerlich gibt es einige Estancias hier, allerdings ist die Landschaft so karg, das man nur Schafe zur Gewinnung von Merinowolle zuechten kann. Der Anbau von Gemuese oder Obst ist nicht moeglich. Es gibt keine Baeume......trostlos, einseitig und die Landschaft vermittelt nicht den Eindruck, dass hier irgendwann etwas interessantes vor der Linse auftaucht.

 

 Warum verbringt man hier freiwillig mehr als einen Tag?

Deswegen:

Wir haben zuerst einen wunderschoenen Uebernachtungsplatz in Punta Pardeles, der nur ueber eine 12km lange Sandstrasse zu erreichen ist. Wir treffen dort nette Langzeitreisende und bekommen viele Tipps fuer die Weiterreise.
 




 Wir beobachten stundenlang das Meer und halten nach Walen Ausschau - vergebens. Und dann begruessen uns die Wale am naechsten Tag – wir werden durch ihr Aufschlagen beim Springen wach. Einen Tag spaeter ziehen 10 Wale in die Bucht, in der wir uebernachten. Ab und zu spielt ein Seeloewe im Wasser vorm Fruehstueckstisch. Auf der anderen Seite der Bucht schaut uns ein Guanako auf den Teller:

 




 In Punta Norte schauen wir den Seeelefanten zu, wie sie versuchen ihren fetten Koerper mit wellenfoermigen Bewegungen am Strand vorwaerts zu bringen. Fuenf Wellen und sie fallen wie ein nasser Sack in den Sand und muessen sich vor dem naechsten Anlauf ausruhen. Zwei Maennchen baeumen sich lauthals voreinander auf und finden durch Beissen und das Aneinanderknallen der Oberkoerper heraus wer der Staerkere ist. Andere schaufeln zur Abkuehlung mit ihren Flossen nassen Sand auf ihren Koerper:

 









 Die Magellan-Pinguine bruehten gerade ihre Eier aus und posieren gerne fuer unsere Fotos und die Seeloewen sehen wir aus geringerer Entfernung als in La Loberia:


 








 In den Rangerstationen Punta Norte und Caleta Valdes laueft uns mehrmals ein Guerteltier ueber die Fuesse, Geckos begleiten uns beim Rundgang, wir sehen die einzige giftige Schlange der Insel und die Voegel ruhen sich auf Sebastians Bein im Auto aus. Die Ranger sind sehr freundlich und erzaehlen uns viel ueber das Leben der Seeelefanten waehrend wir stundenlang auf die Orcas warten. Zwei Naechte lassen die Ranger uns an verbotenen Stellen stehen, nur damit wir bei Sonnenaufgang bessere Chancen haben die Orcas zu sehen, und nicht wieder 2 Stunden Anreise ueber Schotterstrassen auf uns nehmen muessen. Leider nuetzt es nichts, denn wir sehen keine Orcas aber zum Glueck laeuft uns nach sechs Tagen noch ein Meerschweinchen ueber den Weg.

 












Und die eigentlich langweiligen Autofahrten werden durch den argentinischen Strauss mit Kueken, freilaufende Guanakos, die „Huehnchen“ und Hasen viel interessanter.

 




















Wir lieben Valdes.

Nach sechs Tagen verlassen wir die Insel, weil wir puenktlich zum Volkswagen-Bulli-Treffen in Puerto Madryn ankommen muessen.


17.11. - 20.11.2016

ueber Bahia Blanca, Laguna La Salada, El Condor, La Loberia und Las Grutas nach Valdes

 Wir fahren weiter nach Bahia Blanca und besuchen das Museo Taller Ferrowhite, ein Eisenbahnmuseum. Daneben steht ein burgaehnliches Gebaeude, das in den 30ern von einem Italiener errichtet wurde und als Kraftwerk diente. Mittlerweile ist das Gebaeude unter Denkmalschutz gestellt worden und man versucht Teile zu restaurieren. Dann schauen wir uns noch das Museo del Puerto an, ein Museum, das den Einwanderern gewidmet ist, die haeufig hier, wenn nicht in Buenos Aires, ankamen. Es ist ein ein sehr liebevoll eingerichtetes Museum, das Raeume aus dem Beginn des 20sten Jahrhunderts nachstellt. Daneben sind viele Dinge ausgestellt, die die Einwanderer damals aus ihren Laendern mit nach Argentinien brachten. 

 

      
Das Kraftwerk

            


Mitbringsel eines deutschen Einwanderers




in Bahia Blanca - Motorrad fuer Rollstuhlfahrer

 

   Die naechste Uebernachtung verbringen wir an der Laguna La Salada. In den argentinischen Sommerferien im Januar und Februar ist die Lagune ein beliebtes Reise- und Campingziel. Jetzt, ausserhalb der Saison, sind wir die einzigen Gaeste. Aus Langweile werden wir von der „Lagunenpolizei“ kontrolliert und natuerlich schaut er sich unsere Wohnkabine auch von innen an. Daumen hoch und er faehrt zurueck zur Polizeistation. Dort sehen wir ihn spaeter beim Pflastern der Einfahrt – Allroundpolizist.


Laguna La Salada 

 

 

Am naechsten Tag nehmen wir Kurs auf El Condor. Dort erwartet uns die groesste Papageienkolonie der Welt, ca. 70.000 Felsensittiche, die dort in der Steilkueste von November bis Januar nisten, umherfliegen, sich gegenseitig rufen, nach Nahrung suchen oder ihre Jungen mit Futter versorgen, um nur die wichtigsten täglichen Aktivitäten im Leben dieser Papageien zu erwähnen. Was für eine Explosion des Lebens... und des Lärms! Ein wahnsinniges Schauspiel und Gezwitscher. Sebastian wird mit einem Vogelschiss hinters Ohr besonders freundlich empfangen. Zuerst beobachten wir das Treiben von oben und dann gehen wir runter und naehern uns dem Felsen vom Strand aus.

 
 
 
 

 

 

 

 

Ein Tag im Leben eines Felsensittich: Einer sehr aktiven Periode nach Sonnenaufgang, die mehrere Stunden dauert, folgt eine Ruhephase während der Mittagszeit. Hier sieht man die Anpassung an die Argentinier, die auch von 12.30h – 16.30h die Geschaefte schliessen und Siesta halten. Die zweite sehr aktive Phase folgt einige Stunden vor Sonnenuntergang, sie dauert bis zum Beginn der Nacht. Für viele Papageien ist die Ruhezeit in den Mittagsstunden erforderlich, um den Stoffwechsel während der größten Tageshitze zu schonen. Wir fahren am spaeten Nachmittag noch 25 km weiter nach La Loberia, wo wir auf der Klippe oberhalb der Kolonie uebernachten. Und nachts war es wirklich still – alle Felsensittiche schlafen.

 

 

 

 
 
 

 

 
 










Papageien - Paparazzi - Britta








Blick vom Stellplatz
 
 
   La Loberia ist der Strandabschnitt, der eine permanente Seeloewen-kolonie mit 2000 – 12.000 Tieren beherbergt. Beim Fruehstueck mit Blick aufs Meer fliegen ueber uns die Felsensittiche und im Wasser beobachten wir die Seeloewen beim Spielen – Ach ja, es koennte uns schlechter gehen :-)  
 
Am naechsten Morgen fahren wir zwei Kilometer weiter, zu einer Aussichtsplattform Von dort kann man die Kolonie beobachten. Nach Aussage der Biologen vor Ort befinden sich zur Zeit ca 4.000 Tiere am Strand. Bei Ankunft der Tiere im November streiten sich zunaechst die Maennchen untereinander, bis sie es geschafft haben, ihren Harem mit 4-8 Weibchen aufzubauen. Die Weibchen gebaehren ca. 3-4 Tage nach Ankunft am Strand und werden kurz danach vom Maennchen erneut befruchtet, was zu einer Geburt im naechsten Jahr fuehrt. Die Stillzeit betraegt fast ein Jahr.



Vom Strand aus gelingt es uns noch ein paar schoene Bilder von den Seeloewen zu machen, die sich gerade abseits der Kolonie aufhalten. Die Kolonie selbst kann gluecklicherweise nur von der Aussichtsplattform beobachtet werde und nicht vom Strand aus. So koennen die Tiere hier ungestoert leben.


den finden wir zwischen den Steinen - hoffentlich findet er zur Kolonie zurueck


Wer beobachtet wen?







 Wir fahren weiter in Richtung Sueden.Von Viedma aus fuehrt die Strasse 106 km mit einer Kurve in Richtung Las Grutas.


Guanakos am Strassenrand

Sebastian faehrt und fragt irgendwann nach der naechsten Tankstelle: 

- „Wir fahren schon lange im roten Bereich...“

- „ Ach, nur noch 6 km, das reicht noch“.

- „Kann sein, muss aber nicht“

 

Es war noch nicht ausgesprochen, da war der Motor schon aus. Aber wir sind gut vorbereitet: leeren Kanister vom Dachgepaecktraeger nehmen, erstes Auto anhalten, nett fragen und schon wird man zur Tankstelle gefahren und dankenswerterweise auch wieder zurueck.





Es kann weiter gehen. Vor Las Grutas machen wir noch einen Stopp beim hiesigen Olivenoel-produzenten. Wir kosten das leckere Olivenoel, die Oliven, lernen viel ueber die Produktion und aus dem schnellen Einkauf werden nachher mehr als zwei Stunden, in denen wir auch noch bisher unbekanntes Obst aus dem Garten probieren muessen, Nispero genannt. Wir muessen unser Auto mit allen Details vorfuehren. Sie sind begeistert von dem „neuen“ Auto, das es in Argentinien nie gab. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir mit gekauftem Oel und Oliven und geschenktem Honig, Nisperos und Kirschen an der Strandpromenade in Las Grutas an.

  

Der Strand laedt zum Spazieren ein, einige Felsensittiche haben sich hierher verirrt und erfreuen uns mit Gezwitscher. Dann fahren wir weiter in Richtung Sueden, Puerto Madryn ist unser Ziel, bevor es dann am naechsten Tag nach Valdes weitergeht. Unterwegs trifft man so manche bewunderswerte Leute, an die man denken sollte, wenn das Auto irgendwann zu klein, zu kalt oder oder oder ...sein sollte:



Die beiden Spanier auf den Liegeraedern haben ihren Urlaub vor 4 Jahren in Alaska begonnen. Und wir koennen uns schoenere Laender zum Radeln vorstellen als Argentinien: Allein die Strecke von Las Grutas nach Puerto Madryn ist ueber 200 km lang, die Kurven kann man an einer Hand abzaehlen, ansonsten geht es immer geradeaus und der Gegen-/ Seitenwind ist bemerkenswert. Unser Lenkrad steht fast immer auf 45º, so sehr pfeift der Wind von der Seite und schneller als 70 kmh ist selten drin (ohne Wind schaffen wir schon knapp 100kmh).

Zum Uebernachten finden wir einen schoenen einsamen Platz am Strand, kurz vor Valdes.




 Stellplatz am Strand

14.11. - 16.11.2016 
von Duggan bis Sierra de la Ventana

 

  Nach zwei Tagen mit einer Uebernachtung in Azul, 630km und ca. 5 Kurven sind wir in Sierra de la Ventana angekommen. Wir lassen die langweilige argentinische Pampa hinter uns und sehen karge Bergformationen vor uns. 

 


Uebernachtung in Azul




die argentinische Pampa


der erste Blick auf die "Berge"        

 In Sierra de la Ventana bekommen wir viele Infos von der netten Dame in der Touristeninformation, abends geht wir ins Hallenbad schwimmen und dann verbringen wir die Nacht auf dem oertlichen Picknick-Platz am Fluss.

Am naechsten Morgen wollen wir zum Cerro de la ventana wandern, aber das gelingt uns nicht. Bei der Registrierung am Eingang des Nationalparks wurde uns gesagt, dass wir eine Stunde zu spaet sind. Die gefuehrte Tour ist schon weg. Unsere Information im Reisefuehrer war nicht aktuell genug. Also entschieden wir uns fuer eine der Touren ohne Fuehrer, die wir dann nach unserem Geschmack veraenderten ;-)


Wo ein Wille ist - da ist auch ein Weg





09. - 13.11.2016
San Antonia de Areco und Duggan

Hier quartieren wir uns im Nachbarort Duggan im Garten bei Julia und German ein, ein argentinisches Paar, das mit einem Toyota Pick-up, Wohnwagen und dem schoensten Schaeferhund der Welt „Barkley“ selbst ueber ein Jahr durch Suedamerika gereist ist. Wir verbringen hier viele schoene Tage mit vollem Programm: Yogastunde mit Julia im Gemeindehaus, Werkstattbesuch bei dem Sebastian eine Dichtung von der Getriebeentlueftung reparieren kann, Stadtfuehrungen in San Antonio, Brotbacken im Gusstopf mit German, viele schoene Gespraeche mit den beiden und natuerlich das Gaucho-fest. Es ist das groesste Gauchofest im Land, 1500 Gaucho kommen zusammen, fuehren Kunststuecke mit den Pferden vor, Handwerker verkaufen die bekannten Guertelschnallen und es wird viel gegrillt und gegessen.


Barkley


und Monte


Bei Julia und German - der Pool ist leider noch nicht in Betrieb


Morgens im Garten


Stadtfuehrung durch San Antonio de Areco


Pulperia  - "Mertis Eck"











Am Freitag Abend findet das Fogon statt, eine Art Lagerfeuer bei dem die Gauchos auf ihren Gitarren musizieren, die Leute tanzen dazu, unterhalten sich und essen und trinken.









Ein Teil des "Dia de la tradicion" findet am Samstag in unserem Dorf statt und wird von Julia veranstaltet – wir machen eine Geschmacksmeditation mit anschliessendem Essen in einer Pulperia von 1820. Die Urgrosseltern der heutigen Eigentuemer kamen aus Frankreich und gruendeten die Pulperia, die damals den Zweck hatte die Einwohner und die ankommenden Zuggaeste mit allem zu versorgen, was man im taeglichen Leben braucht: Lebensmittel, Ersatzteile fuer Maschinen, Baustoffe, Buecher …. Die Pulperia wurde zwar teilweise renoviert, aber alle Gegenstaende von frueher befinden sich noch dort. An jedem zweiten Wochenende kochen die beiden und servieren das Essen an liebevoll gedeckten Tischen.


Mit Julia vor dem Restaurant "Eberto" in Duggan








Das alte Regal fuer Kleinwaren

Am Abend besuchen wir wieder das Gaucho-fest. Im Park beim Gaucho-museum spielt eine Gruppe aus Bolivien sehr froehliche Musik. Was uns besonders gut gefaellt sind die Erklaerungen des Mannes zu seiner Musik und seiner Weltanschauung. Fuer ihn gibt es keine Bolivianer und keine Argentinier, nur Suedamerikaner. Es gibt keine Grenzen und die Bolivianer, die in anderen Laendern wie zum Beispiel Deutschland leben, sollen sich nur ihrer Tradition und Herkunft bewusst sein. Ansonsten sollen alle Nationalitaeten auf dem Fest gegen den Rassismus kaempfen, denn wir sind einfach nur Menschen. Er moechte mit seiner Musik den Menschen Freude machen und hofft die Menschen damit auch positiv zu veraendern. Besonders interessiert ihn daher die Musik anderer Kulturen, die er versucht mit der bolivianischen Musik zu mischen. Seine Worte ernten viel Beifall beim Publikum und seine Musik ermuntert viele zum Tanzen.


Jaime aus Bolivien

 

 Anschliessend startet die Peña, der traditionelle Teil auf den viele gewartet haben. Eine Band aus San Antonio de Areca spielt klassische Musik der Gauchos und die Tanzflaeche ist voll mit Leute die Folklore tanzen, alle Altersklassen von 5-99 koennen die verschiedenen Taenze.
 

Peña

Am Sonntag sollte eigentlich die Parade sein, das Highlight des Festes, aber die traurige Nachricht vorweg: sie fiel aus. Morgens begann es zu regnen. Der Regen verwandelte die Wiese in eine Sumpflandschaft und man entschied sich, die Parade zu verschieben. Voller Hoffnung fahren wir ihn die Stadt, werden aber enttaeuscht. Viele Gauchos beluden ihrer LKWs mit ihren Pferden und reisten schon in den fruehen Morgenstunden ab. An der Touristeninformation treffen wir wieder auf Bernd und warten in seinem Wohnmobil auf Sonnenschein. Wir trafen ihn auf dem Campo am Freitag und bei der Peña am Samstag. Seit einem Jahr bereist er voller Begeisterung Suedamerika und wird noch ein weiteres Jahr bleiben. Wir bekommen viele Tipps von ihm und treffen ihn am Nachmittag natuerlich wieder.


im stroemenden Regen

Spaeter klart der Himmel auf, die Sonne kommt und es wird ein wunderschoener Tag – also wirklich wie verhext...bei 5 Tagen Sonnenschein in Folge regnete es nur in den wenigen Stunden in denen die Parade stattfinden sollte. Wir bummeln noch durch die Stadt und gehen anschliessend nochmal ueber den Campo, wo noch viele Gauchos ihre Pferde haben. Es wird noch ein schoener Nachmittag mit viel Musik.


in der Innenstadt


4-jaehriger Nachwuchs-Gaucho










Peña am Sonntag

Am Abend quatschen wir noch lange mit Julia und German ueber Gott und die Welt.


Uebernachtung bei Mondschein


Abschiedsfoto
Vielen Dank fuer die schoenen Tage bei Euch in Duggan!!!

Am Montag muessen wir weiter - so schoen es hier auch ist. Wir haetten sicherlich noch ein paar Tage bleiben koennen, irgendwie fuehlten wir uns schon heimisch....aber ein Jahr ist kurz. Also geht’s weiter nach Sierra de la ventana, wo wir, nach einem Stopp in Azul, in zwei Tagen ankommen werden.


zwischen Lobos und Saladillo - wir sind schneller


unterwegs

07. - 08.11.2016
Rosario


Eigentlich wollten wir von dem Campingplatz aus weiter Richtung Norden fahren, um dort in einem Nationalpark im Sumpfgebiet wandern zu gehen. Am Morgen werden wir allerdings von Moskitos ueberfallen und wir entscheiden uns die Route in Richtung Sueden einzuschlagen. Der naechste Stopp soll Rosario sein.


Unser Campingplatz





Das Sumpfgebiet ueber das ein 70km langer Damm nach Rosario fuehrt 

Rosario ist mit 1,3 Mio Einwohnern die drittgroesste Stadt in Argentinien, die Geburtsstadt der argentinischen Flagge und Che Guevara und Lionel Messi haben hier das Licht der Welt erblickt. Bei einer eher ungewollten Stadtrundfahrt lernen wir schon frueher als gewollt die halbe Stadt kennen. Unser Problem ist wie sooft die Parkplatzsuche. Jeder, insbesondere die Einheimischen empfehlen, dass Auto nur auf bewachten Plaetzen abzustellen. Aufgrund der Hoehe von 3m passen wir nie in ein Parkhaus und selten auf bewachte Parkplaetze, die meistens Hoehenbegrenzungen haben. Manchmal stoeren auch die Aeste der Baeume am Strassenrand, denn wir moechten uns die Solaranlage auf dem Dach nicht ruinieren. Und die glorreiche Idee auf der Promenade in der Naehe des Monuments der Flagge zu parken, haben andere auch und wir gehen leer aus. Nach laengerem Gekurve durch die Strassen finden wir dann einen sicheren Parkplatz in der Avenida Pelgrini, neben einer Bank, die durch Sicherheitspersonal bewacht ist. Prima, wir lassen das Auto beruhigt stehen und erobern nun die Stadt zu Fuss. Haeuser im Kolonialstil und moderne Gebaeude wechseln sich ab, eine gemuetliche Fussgaengerzone laedt zum Flanieren ein, viele gruene Alleen, hier und da schoen angelegte Plaetze gepaart mit der Idylle einer Kleinstadt. Rosario gefaellt uns sehr gut. Die einzigen Touristen treffen wir am Monumento de la Bandera, das Denkmal der Flagge. Hier hat Belgrano 1812 die argentinische Flagge veroeffentlicht. Neben dem Andenken daran, dient der Turm als seine letzte Ruhestaette.



Das Geburtshaus von Che Guevara



Monumento de la Bandera







im Stadtpark - viel Arbeit jeden Tag

     

Am Abend findet die Fiesta de las Colectividades statt. Es ist die 32. Auflage des groessten Festes der Stadt, bei dem alle auslaendischen Gemeinschaften einen Stand zu ihrem jeweiligen Land aufbauen, es gibt landestypisches Essen, Handwerkerstaende und viele kleine Buehnen, auf denen Folkloretaenze aufgefuehrt werden. Wir lassen uns natuerlich am deutschen Stand blicken, der unserer Ansicht nach der drittbeliebteste Stand auf dem ganzen Fest ist. Eine laengere Schlange gab es beim japanischen Sushi und beim griechischen Gyros. Wir treffen dort den letzten Deutschsprechenden der deutschen Gemeinschaft, alle anderen Mitglieder und Helfer am Stand, Abkoemmlinge in zweiter oder dritter Generation, tragen zwar gerne den bayrischen Hut und die Lederhose, aber sprechen kein deutsch mehr.



Wir kehren recht spaet vom Fest zu unserem Auto zurueck und finden einen zwar nicht schoenen aber dafuer sicherern Uebernachtunsgplatz auf einer Tankstelle in der Innenstadt.

Am naechsten Morgen besuchen wir ein Fitnessstudio, der Probetag ist kostenlos, wir machen Yoga und trainieren mit unserem persoenlichen Trainer, Bruno, der alle Uebungen vormacht, bei Sebastian viele Gewichte auflegt und mit seinen englischen Anweisungen bei den Maedels im Studio fuer Begeisterung sorgt. Die Duschen anschliessend sind toll, waren sie doch der eigentliche Anlass unseres Besuchs.

Dann wollen wir die Ruta 33 in Richtung Sueden fahren. Kurz nachdem wir die Richtung eingeschlagen haben verwerfen wir die Plaene, weil im Reisefuehrer vom „Dia de la tradicion“ einem Gaucho-fest in San Antonio de Areca berichtet wird. Stopp bei einer Tankstelle mit Wifi, Termin der Fiesta ueberpruefen, naechstes Wochenende, alles klar – wir fahren nach San Antonio de Areca.

 
 
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