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12.10. - 18.10.2017 Buenos Aires, Lissabon und Trier

Nach einer weiteren Nacht in Montevideo geht’s mit Seacat zurueck nach Buenos Aires. Dort im Hostel angekommen, trauen wir unseren Augen nicht. So ein dreckiges Loch haben wir auf all unseren Reisen noch nicht gesehen. Beim ersten Blick in das Zimmer stornieren wir sofort die weiteren vier Naechte. Da es schon spaet ist bleiben wir die eine Nacht dort. Geschlafen wird in den Kleidern, denn mit der Haut beruehrt man die Betten besser nicht. Fuer die naechsten vier Naechte suchen wir uns ein schickes Apartment in der Avenida Corrientes, dem argentinischen Broadway.

In den letzten vier Tagen wollen wir so viel Tango tanzen wie nur moeglich. Also besuchen wir am Abend eine Tanzstunde bei Soledad, einer international bekannte Taenzerin, die durch ihre maennliche Ausstrahlung immer den fuehrenden Teil des Tanzes uebernimmt. Die Stunde ist sehr unterhaltsam und wir koennen das vor einem Jahr Gelernte nochmal auffrischen.

Obwohl wir am Anfang der Reise knapp drei Wochen in Buenos Aires verbracht hatten, gibt es immer noch das ein oder andere was wir nicht gesehen hatten. So stand auch noch eine Besichtigung des Congreso aus. Der argentinische Nationalkongress ist die Legislative des Landes. Das Zweikammerparlament besteht aus dem Abgeordnetenkammer und dem Senat. Bei der Führung koennen wir nur ersteres besichtigen, denn der Senat wird gerade renoviert. Der Gebäudekomplex mit einer Fläche von 12.000 m² wurde vom italienischen Architekten Meano entworfen. Er baute ebenfalls das Teatro Colon. Daher glaubt man im Sitzungssaal in einem Theater zu stehen. Die Einweihung erfolgte 1906. Alle Materialien wurden aus Europa importiert. Der Marmor kommt aus Italien, die Bestuhlung aus Belgien und die Fliesen aus Deutschland.


Deutsche Fuesse auf deutschen Fliesen


Der Sitzungssaal



   

Was waere ein Freitagabend in Buenos Aires o
hne Tango. Also ziehen wir am Abend wieder los und suchen den historischen Ort Manzana de la luz auf, wo wir in angemessenem Ambiente tanzen.

Der Tango entstand im 19. Jahrhundert in den Randgebieten und den Bordellen, aber in der ersten Haelfte des 20. Jhs. wurde er zur typischen Musik der Stadt, einem Markenzeichen. Es ist nicht nur ein Tanz, es ist vielmehr ein Lebensgefuehl, eine musikalische Reise fuer die Sinne, die durch alle Altersschichten fuehrt.  Egal ob 18-jaehriges Maedchen, langhaariger Metallfan, taetowierter Skater, Normalo oder Renter….man tanzt Tango in einer der unzaehligen Milongas. Die Livebands, die viele dieser Veranstaltungen begleiten, bestehen ebenfalls aus jungen Musikern. Der Tango wurde 2009 von der UNESCO zum Immateriellen Kulturgut der Menschheit erklärt. In keiner anderen Stadt in Argentinien kamen wir mit dem Tango so in Beruehung wie hier.

Am naechsten Tag besuchen wir das bunteste Stadtviertel der Stadt, La Boca. Es ist ein Besuch vor dem wir uns beim letzten Mal gestraeubt hatten. Man hoert nicht nur Gutes ueber das Viertel.  Biegt man in die falsche Strasse ab, wird man gerne mal des Handys oder der Kamera entledigt. Also wollen wir schnell hin, ein paar Fotos machen und schnell wieder zurueck. La Boca entstand Ende des 19. Jhs als Viertel italienischer Einwanderer. Wegen der vielen bunten Wellblechhaeuser ist La Boca heute bei den Touristen beliebt. Vor den Restaurants und an den Haeuserecken wird Tango getanzt und es wird allerhand Kitsch an die Touristen verkauft. Die beruehmteste Strasse ist El Caminito, aber auch links und rechts davon entdecken wir viele interessante Figuren, Haeuser, Schilder…



  














Die Haeuser wurden aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und bunt bemalt.



Am Nachmittag fahren wir quer durch die Stadt, um im Park zu tanzen, aber die Stunde faellt leider aus. Also gehen wir am Abend in eine Tanzschule und haben richtig Spass beim Tanzen, denn zum ersten Mal haben wir Erfolg und treten uns nicht nur auf den Fuessen rum. Ok, das gibt Hoffnung.

Den Sonntag nutzen wir fuer einen Stadtbummel ueber den antiken Markt in San Telmo, schauen den Tangotaenzern zu und erstehen noch das ein oder andere Souvenir. Ueber Puerto Madero gehen wir zurueck, schnappen die Tangoschuhe und besuchen unsere letzte Stunde, diesmal Open Air in La Glorieta. Der Lehrer ist ein passionierter Taenzer. Neben den Schritten und der Koerperhaltung beschreibt er das Lebensgefuehl, die Offenbarung der Seele im Tanz…es macht Spass hier zu tanzen...doch leider war es unsere vorerst letzte Tanzstunde in Argentinien.

Ohne ein wuerdiges Abschiedsessen koennen wir Buenos Aires nicht verlassen. In der Gran Parilla del Plata, wo wir unser erstes argentinisches Steak gegessen hatten, werden wir auch unser letztes essen – was ein Genuss!


Kalbssteak mit Provolone, Speckstreifen und gegrillter Paprika.

Tango, Rotwein, Steaks und vielfaeltige kulturelle Angebote – Buenos Aires bleibt unsere Lieblingsstadt auf der Reise – wir kommen irgendwann wieder.

 Am naechsten Morgen geht’s schweren Herzens zum Flughafen – nun fuehlt es sich wirklich wie eine Abreise an.

Einen kurzen Sprint durch die Innenstadt in Lissabon legen wir auf dem Rueckweg noch ein.


bolivianischer Panfloetenspieler in Lissabon













Und dann geht's weiter ueber Madrid bis nach Luxemburg, wo wir von unseren Familien mit Luftballons und vielen Freudentraenen begruesst werden. 


Sektempfang mit der Familie in unserem neuen Garten

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